Wer energetisch sanieren will, steht schnell vor vielen Fragen – nicht nur zur Technik oder Förderung, sondern auch zur Planung. Genau hier setzt die professionelle Energieberatung an. Sie hilft Eigentümern, den energetischen Zustand ihrer Immobilie objektiv zu bewerten, Einsparpotenziale zu identifizieren und einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) zu entwickeln.
Doch wie teuer ist eine Energieberatung eigentlich? Was wird genau gemacht und welche Kosten übernimmt der Staat?
Sie möchten wissen, was für Ihr Haus sinnvoll ist? Weitere Informationen zu den Förderungen gibt es hier.
Der folgende Überblick erklärt, was eine Energieberatung leistet, wie hoch die Kosten sind, welche staatlichen Zuschüsse es gibt und warum es sich gerade 2025 lohnt, frühzeitig zu starten.
“Warum braucht man überhaupt eine Beratung?”
Eine Energieberatung ist weit mehr als nur eine Bestandsaufnahme. Sie analysiert systematisch, wie viel Energie ein Gebäude verbraucht und vor allem, wo sie verloren geht. Dazu nimmt ein qualifizierter Energieeffizienz-Experte das gesamte Gebäude unter die Lupe: Dämmung, Fenster, Türen, Dach, Kellerdecke, Heizsystem und Lüftung werden untersucht. Je nach Bedarf wird auch ein Blower-Door-Test zur Luftdichtheitsprüfung durchgeführt.
Ziel der Beratung ist es, einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) zu erstellen, der Schritt für Schritt sinnvolle Modernisierungsmaßnahmen empfiehlt – energetisch, technisch und finanziell sinnvoll abgestimmt.
Besonders wichtig: Nur zertifizierte Energieeffizienz-Experten dürfen solche Fahrpläne erstellen – und nur mit ihnen kann man Fördermittel für viele Maßnahmen überhaupt beantragen.
Welche Vorteile bringt ein iSFP?
Ein iSFP ist eine klare Handlungsanleitung, mit der sich eine Sanierung sinnvoll und in Etappen umsetzen lässt. Wer Maßnahmen auf Basis dieses Fahrplans durchführt, erhält zusätzlich 5 % Bonusförderung für alle Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle. Zudem verdoppelt sich der maximal förderfähige Investitionsbetrag von 30.000 € auf 60.000 € pro Wohneinheit. Damit steigt die Förderung um 7.500€ pro Wohneinheit!
“Was kostet eine Energieberatung?”
Die Kosten für eine professionelle Energieberatung hängen vom Gebäude und dem Leistungsumfang ab. Für Ein- und Zweifamilienhäuser kostet die Beratung inklusive iSFP in der Regel rund 1.300 € bis 2000€. Bei Mehrfamilienhäusern liegen die Kosten etwas höher, ca. bei 2.000 € - 3000€.
Das Gute: Der Staat beteiligt sich über die BAFA mit einem Zuschuss von bis zu 50 %.
Gebäudetyp | Beratungskosten | BAFA-Zuschuss | Eigenanteil ab |
Ein-/Zweifamilienhaus | ca. 1.300 -2.000€ | bis zu 650 € | ca. 650-1.350 € |
Mehrfamilienhaus (ab 3 WE) | ca. 1.800–3.000 € | bis zu 850 € | ca. 950–2.150 € |
Hinweis: Der Bauantrag der Immobilie muss mindestens 10 Jahre zurückliegen, um förderfähig zu sein.
“Was genau wird bei einer Energieberatung gemacht?”
Digitaler Erstkontakt: Erfassung der Grunddaten und Wünsche
Vor-Ort-Termin: Bestandsaufnahme des Gebäudes (Dämmung, Fenster, Heizung, Verbrauch)
Analyse & Beratung: Erstellung des iSFP, Besprechung der Maßnahmen und Fördermöglichkeiten
Projektplanung: Unterstützung bei Finanzierung und Förderanträgen
Angebotsvergleich: Auswahl geeigneter Fachunternehmen
Umsetzungsbegleitung (optional): Fachliche Kontrolle der Baumaßnahmen
Welche Leistungen können Teil der Beratung sein?
Baubegleitung: Fachliche Betreuung während der Umsetzung
Energieausweis: Verbrauchs- oder Bedarfsausweis für Eigentümer oder Vermieter
Heizlastberechnung & Lüftungskonzept: Ermittlung des Heizbedarfs und Planung effizienter Lüftung
Was kostet eine Energieberatung für einzelne Gewerke?
Auch bei einzelnen Maßnahmen wie Dämmung, Heizungswechsel oder Fenstertausch kann eine Beratung sinnvoll sein:
Fenster und Türen: bis zu 20 % Wärmeverlust – Beratung zeigt Reihenfolge und Wirtschaftlichkeit
Heizung: bis zu 70 % Förderung für Wärmepumpen oder Biomasseheizungen (KfW-Programm 458)
Dämmung: bis zu 20 % Förderung bei Sanierung von Dach, Fassade oder Kellerdecke
“Wer darf eine Energieberatung überhaupt durchführen?”
Es ist wichtig, ausschließlich mit qualifizierten Energieeffizienz-Experten zu arbeiten. Diese sind offiziell gelistet, zertifiziert und regelmäßig geschult. Nur sie dürfen einen iSFP ausstellen und Fördermittel beantragen.
Hier finden Sie lizenzierte Energieberater.
Gibt es eine Pflicht zur Energieberatung?
Grundsätzlich besteht keine allgemeine Pflicht, außer bei bestimmten Sanierungsmaßnahmen oder Förderanträgen. Wer also staatliche Zuschüsse nutzen möchte, muss zwingend eine zertifizierte Energieberatung in Anspruch nehmen.
“Lohnt sich ein Energieberater?”
Ja, mehrfach. Denn:
Er hilft, Fördermittel von bis zu 33.000 € zu sichern.
Er verhindert teure Planungsfehler und Baumängel.
Er erstellt den iSFP, der zusätzliche Förderung ermöglicht.
Er sorgt für langfristige Energieeinsparungen von bis zu 72 %.
Gerade bei älteren Gebäuden ist die Energieberatung oft der erste Schritt zu spürbar niedrigeren Heizkosten und einer sinnvollen, zukunftssicheren Sanierung.
“Was ist mein nächster Schritt?”
Eine qualifizierte Energieberatung hilft nicht nur, technische und wirtschaftliche Fehler zu vermeiden, sie schafft auch Zugang zu attraktiven Förderprogrammen.
Wer sich nicht an die klaren Richtlinien und Vorgaben der Förderinstitute hält, verliert viele tausend Euro staatliche Förderung!
Und genau das passiert leider vielen Eigentümerinnen und Eigentümern – einfach, weil sie die richtigen Schritte nicht kennen oder den Überblick verlieren.
Deshalb: Unbedingt vorab über die korrekten Abläufe und Möglichkeiten der Förderprogramme informieren!
Unser Tipp:
Genau zu diesem Zweck veranstalten die offiziellen Energieeffizienz-Experten der BAFA & KfW wöchentlich ein Info-Webinar zum Thema „Förderprogramme der BAFA & KfW im Überblick“ speziell für Hauseigentümer.
Es geht um die aktuell verfügbaren Förderprogramme, sinnvolle Kombinationsmöglichkeiten und den einzigen korrekten Ablauf, die maximale Förderung zu erhalten.
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Jetzt Platz sichern und die komplizierten Förderprogramme von Experten erklären lassen!