Ein marodes Dach ist mehr als nur ein optisches Problem: Es führt zu hohen Energieverlusten, steigenden Heizkosten und kann langfristig sogar die Bausubstanz gefährden.
Wer sanieren muss, steht aber schnell vor der nächsten Frage: Wie bezahle ich das Ganze eigentlich?
Die gute Nachricht: Es gibt vielfältige Finanzierungsmöglichkeiten – von staatlich geförderten KfW-Krediten über klassische Modernisierungsdarlehen bis hin zu direkten Zuschüssen.
Weitere Informationen zu den aktuellen Förderungen gibt es hier.
Der folgende Artikel zeigt, wie sich eine Dachsanierung sinnvoll finanzieren lässt, worauf bei der Auswahl eines Kredits zu achten ist und wie viel Unterstützung wirklich drin ist.
“Wann muss das Dach eigentlich gemacht werden?”
Wer sein Dach seit Jahrzehnten nicht angerührt hat, sollte genauer hinschauen: Risse in den Ziegeln, Feuchtigkeit unterm Dach oder ein spürbarer Wärmeverlust im Winter können Anzeichen sein, dass eine Sanierung überfällig ist. Auch steigende Heizkosten können darauf hindeuten, dass das Dach energetisch nicht mehr auf dem aktuellen Stand ist.
Typische Gründe für eine Dachsanierung:
Altersbedingter Verschleiß
Undichtigkeiten und Feuchtigkeitseintritt
Schlechte Dämmung
Wunsch nach PV-Anlage oder Dachgeschossausbau
“Wie teuer wird das ungefähr?”
Die genauen Kosten hängen stark vom Zustand des Dachs, der gewählten Sanierungsart und der Dachgröße ab. Wer nur neu eindecken will, zahlt deutlich weniger als bei einer Komplettsanierung mit Dämmung und neuem Dachstuhl.
Maßnahme | Preis pro m² | Beispielkosten (200 m²) |
Dachdämmung | 40 – 155 € | 8.000 – 31.000 € |
Dachstuhl ersetzen | 50 – 120 € | 10.000 – 24.000 € |
Neue Dacheindeckung | 100 – 160 € | 20.000 – 32.000 € |
Komplettsanierung | 190 – 560 € | 38.000 – 112.000 € |
Wichtig: Nicht vergessen: Je nach Dachform, Ausstattung (z. B. Dachfenster oder Gauben) und Standort können sich die Preise deutlich unterscheiden. Auch Denkmalschutz oder besondere Zugänglichkeit wirken sich aus.
“Wie hilft der Staat bei der Finanzierung?”
Eine Dachsanierung kann schnell Zehntausende Euro kosten, doch der Staat lässt Hausbesitzer damit nicht allein. Wer sein Dach energetisch verbessert, profitiert von attraktiven Förderprogrammen. Besonders zwei Institutionen sind dafür relevant: BAFA und KfW.
BAFA-Zuschüsse: Direktes Geld zurück für Einzelmaßnahmen
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert sogenannte Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle. Dazu zählt auch die Dämmung des Daches oder der obersten Geschossdecke. Die Förderung wird als nicht rückzahlbarer Zuschuss direkt auf Ihr Konto ausgezahlt.
Das steckt drin:
15 % Zuschuss auf die förderfähigen Kosten
+5 % Bonus, wenn die Maßnahme Teil eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) ist
Förderfähiger Kostenrahmen: bis zu 60.000 € pro Wohneinheit
Wichtig:
Der Antrag muss vor Beginn der Arbeiten gestellt werden
Die Maßnahme muss von einem Fachbetrieb durchgeführt werden
Ein zertifizierter Energieeffizienz-Experte muss eingebunden sein, wenn der iSFP-Bonus genutzt werden soll
KfW-Förderung: Kredit mit großem Rabatt
Neben Zuschüssen bietet die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) ein starkes Finanzierungsangebot: den KfW-Kredit 261 für Wohngebäude. Er ist besonders bei größeren Sanierungen attraktiv, bei denen das ganze Gebäude auf einen besseren Energiestandard gebracht wird, zum Beispiel Effizienzhaus 85 oder besser.
Was steckt drin?
Kreditsumme: bis zu 150.000 € pro Wohneinheit
Tilgungszuschuss: bis zu 45 % (nicht zurückzuzahlen!)
Laufzeit: 4–30 Jahre, auf Wunsch mit bis zu 5 Jahren tilgungsfreier Anlaufzeit
Effizienzhaus-Stufe entscheidet über Zuschusshöhe
Effizienzhaus-Stufe | Zuschuss | Max. Ersparnis (bei 150.000 €) |
EH 40 | 45 % | 67.500 € |
EH 55 | 40 % | 60.000 € |
EH 70 | 35 % | 52.500 € |
EH 85 | 25 % | 37.500 € |
Denkmal | 25 % | 37.500 € |
Gut zu wissen: Wer ein besonders ineffizientes Gebäude saniert ("Worst Performing Building"), erhält zusätzlich einen 10 % Bonus.
Welche anderen Finanzierungen gibt es sonst noch?
Nicht jeder braucht oder bekommt den vollen KfW-Kredit. Abhängig vom Sanierungsumfang und der eigenen Finanzlage kommen auch andere Optionen infrage:
Modernisierungskredit: Schnell, flexibel, bis ca. 50.000 €, meist ohne Grundbucheintrag
KfW-Ergänzungskredit: Bis zu 120.000 €, besonders für Einzelmaßnahmen geeignet
Bauspardarlehen: Wenn ein zuteilungsreifer Vertrag vorhanden ist
Aufstockung Baufinanzierung: Bei größeren Projekten eine günstige Möglichkeit durch Grundbucheintrag
“Welche Finanzierung passt?”
Das hängt von mehreren Punkten ab:
Wie hoch sind die geplanten Sanierungskosten?
Geht es um eine energetische Verbesserung oder nur um Reparaturen?
Steht ein Energieberater zur Verfügung?
Wie viel Eigenkapital ist vorhanden?
Sollen mehrere Maßnahmen kombiniert werden (z. B. Dach + PV)?
Eine Dachsanierung ist wie eine Generalüberholung beim Auto. Wer einfach nur den Lack neu aufträgt, wird keine 100.000 km weit kommen. Wer jedoch auch Motor und Elektronik optimiert, fährt nicht nur weiter, sondern auch sparsamer. Genau das gilt auch für Ihr Dach, mit der passenden Finanzierung im Gepäck.
“Was ist mein nächster Schritt?”
Wer sein Dach sanieren will und sich nicht an die klaren Richtlinien und Vorgaben der Förderinstitute hält, verliert viele tausend Euro staatliche Förderung!
Und genau das passiert leider vielen Eigentümerinnen und Eigentümern – einfach, weil sie die richtigen Schritte nicht kennen oder den Überblick verlieren.
Deshalb: Unbedingt vorab über die korrekten Abläufe und Möglichkeiten der Förderprogramme informieren!
Unser Tipp:
Genau zu diesem Zweck veranstalten die offiziellen Energieeffizienz-Experten der BAFA & KfW wöchentlich ein Info-Webinar zum Thema „Förderprogramme der BAFA & KfW im Überblick“ speziell für Hauseigentümer.
Es geht um die aktuell verfügbaren Förderprogramme, sinnvolle Kombinationsmöglichkeiten und den einzigen korrekten Ablauf, die maximale Förderung zu erhalten.
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Jetzt Platz sichern und die komplizierten Förderprogramme von Experten erklären lassen!