Um energetische Sanierungen gezielter und planbarer zu gestalten, unterstützt der Staat Immobilieneigentümer mit dem sogenannten individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP). Dieses Instrument der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ermöglicht nicht nur eine strukturierte Planung von Maßnahmen, sondern sichert zusätzlich einen Förderbonus von 5 % auf viele Einzelmaßnahmen.
Doch wie funktioniert ein Sanierungsfahrplan genau? Welche Förderungen sind damit verknüpft, wie läuft die Beratung ab und wann lohnt sich ein iSFP besonders?
Die folgenden Abschnitte geben einen umfassenden Überblick über Voraussetzungen, Nutzen, Kosten und Fördermöglichkeiten und zeigen, warum es sich gerade 2025 lohnt, einen individuellen Sanierungsfahrplan erstellen zu lassen.
Weitere Infos und eine persönliche Einschätzung von einem zertifizierten Energieeffizienz-Experten gibt es hier.
“Was ist ein iSFP?”
Ein individueller Sanierungsfahrplan ist ein detailliertes Konzept zur energetischen Sanierung von Wohngebäuden. Er wird von zertifizierten Energieeffizienz-Experten erstellt und beinhaltet eine ganzheitliche Analyse des energetischen Ist-Zustands eines Gebäudes sowie eine strukturierte Empfehlung zur energetischen Optimierung. Ziel ist es, den Energieverbrauch zu senken, CO₂-Emissionen zu reduzieren und den Wohnkomfort langfristig zu verbessern.
Im iSFP werden einzelne Sanierungsmaßnahmen in einer sinnvollen Reihenfolge dargestellt, sodass sie sowohl technisch als auch wirtschaftlich aufeinander abgestimmt sind. Dabei werden Wechselwirkungen zwischen Maßnahmen wie etwa der Fassadendämmung und dem Heizungssystem berücksichtigt. Visualisierte Darstellungen, Ampelschemata und Energiekennzahlen machen den Sanierungsfahrplan leicht verständlich.
“Welche Vorteile bietet er?”
Energetische Gesamtschau: Der iSFP betrachtet das gesamte Gebäude, inklusive Heizung, Dämmung, Fenster und Nutzungsverhalten.
Klimaschutz und Kostenersparnis: Durch energieeffiziente Sanierungen werden langfristig Energiekosten gesenkt und CO₂-Emissionen reduziert.
Planungssicherheit: Die vorgeschlagenen Maßnahmen sind nicht verpflichtend, können aber als verlässliche Orientierung dienen.
Zusätzlicher Förderbonus: Bei Umsetzung einzelner Maßnahmen erhält man 5 % mehr Förderung.
Transparente Kosten-Nutzen-Analyse: Der iSFP hilft dabei, wirtschaftlich sinnvolle Entscheidungen zu treffen.
“Was kostet ein iSFP?”
Die Kosten für einen individuellen Sanierungsfahrplan variieren je nach Gebäudeart und Umfang:
Gebäudeart | Gesamtkosten iSFP | BAFA-Förderung | Eigenanteil |
Einfamilienhaus | ca. 1.300 € - 2000€ | 650 € | 650 € - 1.350 € |
Mehrfamilienhaus (4 WE) | ca. 2.000 € - 3.000 € | 850 € | 1.150 € - 2. 150 € |
Diese Kosten sind oft bereits durch die erste geförderte Sanierungsmaßnahme amortisiert. Zudem ist der iSFP steuerlich absetzbar, sofern die energetischen Maßnahmen den gesetzlichen Voraussetzungen entsprechen.
“Wie funktioniert die Förderung?”
Wer eine Energieberatung mit iSFP durchführt, erhält eine Förderung vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA):
Einfamilienhaus: Bis zu 650 Euro Förderung (50 % des Beratungshonorars)
Mehrfamilienhaus: Bis zu 850 Euro Förderung (ab drei Wohneinheiten)
Darüber hinaus gibt es einen iSFP-Bonus von 5 % auf viele Einzelmaßnahmen der energetischen Sanierung, z. B.:
Dämmung von Außenwänden, Dächern, Geschossdecken
Austausch von Fenstern und Türen
Einbau raumlufttechnischer Anlagen
Heizungsoptimierung (z. B. hydraulischer Abgleich)
Für jede dieser Maßnahmen erhöht sich der reguläre Fördersatz (z. B. 15 %) auf bis zu 20 %, wenn ein iSFP vorliegt. Damit erhöht sich die Förderung um 7500€ pro Wohneinheit!
“Wie ist der Ablauf?”
Damit Eigentümer von der Förderung profitieren können, ist ein klar strukturierter Ablauf vorgesehen, von der Beratung bis zur Umsetzung.
Die folgenden Schritte zeigen den Ablauf:
Kontaktaufnahme mit einem zertifizierten Energieberater (gelistet bei der Deutschen Energie-Agentur, dena)
Antragstellung der BAFA-Förderung durch den Energieberater
Vor-Ort-Termin zur Aufnahme des energetischen Zustands
Erstellung des Sanierungsfahrplans inkl. individueller Maßnahmenempfehlungen
Übergabe und Beratung mit Verständnisfragen, Umsetzungsplanung und Fördercheck
Umsetzung nach Bedarf: Der iSFP ist 15 Jahre gültig, die Umsetzung bleibt freiwillig
KfW- und BAFA-Förderungen clever kombinieren
Sanierungsprojekte lassen sich 2025 besonders attraktiv finanzieren, vor allem durch die Kombination der Förderprogramme von KfW und BAFA. Wer seine alte Heizung durch ein klimafreundliches System ersetzt etwa durch eine Wärmepumpe oder Solarthermie, kann mit Zuschüssen von bis zu 70 % rechnen.
Reichen die eigenen Mittel für die Investition nicht aus, stehen zusätzlich zinsgünstige Förderkredite zur Verfügung. Diese können mit den BAFA-Zuschüssen kombiniert werden und ermöglichen eine Finanzierung von bis zu 120.000 € pro Wohneinheit. Das schafft finanzielle Spielräume und macht energetische Sanierungen auch bei begrenztem Budget möglich.
BAFA-Zuschüsse: Direktes Geld zurück für Einzelmaßnahmen
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert sogenannte Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle. Dazu zählen auch die Fußbodenheizung, Dämmung des Daches oder der obersten Geschossdecke. Die Förderung wird als nicht rückzahlbarer Zuschuss direkt auf Ihr Konto ausgezahlt.
Das steckt drin:
15 % Zuschuss auf die förderfähigen Kosten
+5 % Bonus, wenn die Maßnahme Teil eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) ist
Förderfähiger Kostenrahmen: bis zu 60.000 € pro Wohneinheit
Wichtig:
Der Antrag muss vor Beginn der Arbeiten gestellt werden
Die Maßnahme muss von einem Fachbetrieb durchgeführt werden
Ein zertifizierter Energieeffizienz-Experte muss eingebunden sein, wenn der iSFP-Bonus genutzt werden soll
KfW-Förderung als Finanzierungsoption mit iSFP kombinieren
Neben den direkten Zuschüssen über das BAFA bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) attraktive Förderkredite, insbesondere für umfassende Sanierungen, bei denen ein Gebäude energetisch auf eine definierte Effizienzhaus-Stufe gebracht wird (z. B. EH 85 oder besser). Das Programm „KfW 261“ lässt sich ideal mit einem iSFP kombinieren, wenn eine systematische Sanierung in mehreren Schritten geplant ist.
Wichtige Eckdaten zum KfW-Kredit 261:
Kredithöhe: Bis zu 150.000 € pro Wohneinheit
Tilgungszuschuss: Bis zu 45 % – dieser Anteil muss nicht zurückgezahlt werden
Laufzeiten: Zwischen 4 und 30 Jahren möglich
Tilgungsfreijahre: Optional bis zu 5 Jahre zu Beginn
Zinssatz: Deutlich unter Marktzinssatz – abhängig von Förderstufe und Bank
Hinweis: Je höher die erreichte Effizienzhaus-Stufe, desto größer der Tilgungszuschuss. Ein iSFP hilft dabei, diese Ziele planvoll zu erreichen, indem Sanierungsschritte aufeinander abgestimmt und effizient ausgeführt werden.
Die Kombination aus iSFP, BAFA-Zuschüssen und zinsgünstigem KfW-Kredit bietet eine besonders wirkungsvolle Möglichkeit, auch größere Sanierungen finanziell tragbar zu gestalten.
Weitere Infos zur Förderung gibt es hier.
“Wann lohnt sich das?”
Ein Sanierungsfahrplan lohnt sich insbesondere dann, wenn:
Mehrere energetische Maßnahmen geplant sind
Der Gebäudezustand komplex oder sanierungsbedürftig ist
Die Eigentümer von hohen Fördermitteln profitieren wollen
Eine schrittweise Sanierung (z. B. erst Dach, dann Fenster, dann Heizung) geplant ist
Beispielrechnung:
Bei einer Sanierungsmaßnahme mit Gesamtkosten von 60.000 €, zum Beispiel für Dachsanierung, neue Fenster oder Heiztechnik, macht der iSFP-Bonus einen deutlichen Unterschied:
Ohne iSFP: Maximal 30.000 € der Ausgaben sind förderfähig. Bei einem Fördersatz von 15 % ergibt das 4.500 € Zuschuss.
Mit iSFP: Die förderfähigen Ausgaben steigen auf bis zu 60.000 €. Bei einem Fördersatz von 20 % (inkl. iSFP-Bonus) ergibt das 12.000 € Zuschuss.
Ergebnis: Mit iSFP erhalten Eigentümer in diesem Beispiel 7.500 € mehr Förderung, die Kosten für die Erstellung des Sanierungsfahrplans (ca. 1.000–1.300 €) sind dadurch mehr als ausgeglichen.
“Was ist mein nächster Schritt?”
Ein individueller Sanierungsfahrplan bietet Eigentümern eine strukturierte, langfristig orientierte Grundlage zur energetischen Modernisierung der Immobilie.
Aber wer etwas sanieren will und sich nicht an die klaren Richtlinien und Vorgaben der Förderinstitute hält, verliert viele tausend Euro staatliche Förderung!
Und genau das passiert leider vielen Eigentümerinnen und Eigentümern – einfach, weil sie die richtigen Schritte nicht kennen oder den Überblick verlieren.
Deshalb: Unbedingt vorab über die korrekten Abläufe und Möglichkeiten der Förderprogramme informieren!
Unser Tipp:
Genau zu diesem Zweck veranstalten die offiziellen Energieeffizienz-Experten der BAFA & KfW wöchentlich ein Info-Webinar zum Thema „Förderprogramme der BAFA & KfW im Überblick“ speziell für Hauseigentümer.
Es geht um die aktuell verfügbaren Förderprogramme, sinnvolle Kombinationsmöglichkeiten und den einzigen korrekten Ablauf, die maximale Förderung zu erhalten.
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Jetzt Platz sichern und die komplizierten Förderprogramme von Experten erklären lassen!