Angesichts steigender Energiepreise, wachsender Umweltanforderungen und gesetzlicher Vorgaben stellt sich für viele Hausbesitzer die Frage:
Welche Heizung ist am günstigsten? Wie hoch sind der Anschaffungspreis und die Betriebskosten? Und was kann gefördert werden?
Weitere Informationen zu den aktuellen Förderungen von Heizsystemen gibt es hier.
Dieser Artikel bietet einen umfassenden Vergleich der gängigsten Heizsysteme und hilft Ihnen, das wirtschaftlichste und ökologisch sinnvollste Heizsystem für Ihre individuellen Bedürfnisse zu finden.
“Welche Systeme gibt es?”
In deutschen Haushalten dominiert weiterhin das Heizen mit Gas und Öl, doch alternative Heizsysteme gewinnen an Bedeutung. Insbesondere die Wärmepumpe und Biomasseheizungen bieten eine klimafreundliche und langfristig kostengünstige Alternative. Auch Solarthermie kann als zusätzliche Energiequelle sinnvoll sein.
Kurzübersicht der Heizsysteme:
Wärmepumpe: Nutzt Umweltwärme (Luft, Wasser, Erde) und Strom zur effizienten Wärmeerzeugung.
Biomasseheizung: Verbrennt Holzpellets oder Hackschnitzel – oft aus Abfällen der Holzindustrie.
Gasheizung: In Deutschland noch sehr verbreitet, wird zukünftig mit Biomethan betrieben werden müssen.
Ölheizung: Wird zunehmend verdrängt durch neue gesetzliche Vorgaben und CO₂-Kosten.
Solarthermie: Nutzt Sonnenenergie zur Warmwasserbereitung – meist als Ergänzung.
“Welche Heizung ist am günstigsten in der Anschaffung?”
Fossile Heizsysteme sind auf den ersten Blick günstiger. Allerdings entfallen für diese Systeme keine staatlichen Zuschüsse. Moderne Heizsysteme wie die Wärmepumpe oder Pelletheizung werden hingegen mit bis zu 70 % gefördert.
Weitere Informationen zu den aktuellen Förderungen Wärmepumpen gibt es hier.
Heizungsart | Anschaffungskosten (ohne Förderung) | Förderhöhe | Anschaffungskosten (inkl. Förderung) |
Gasheizung | 6.000–13.000 € | keine | 6.000–13.000 € |
Ölheizung | 8.000–15.000 € | keine | 8.000–15.000 € |
Wärmepumpe | 20.000–35.000 € | bis zu 70 % | 10.000–17.500 € |
Pelletheizung | 18.000–32.000 € | bis zu 70 % | 9.000–16.000 € |
Solarthermie | 8.000–15.000 € | bis zu 70 % | 4.000–10.000 € |
“Welche Heizung ist am günstigsten in Betrieb?"
Im laufenden Betrieb haben erneuerbare Heizsysteme deutliche Vorteile gegenüber fossilen Varianten. Pelletheizungen und Wärmepumpen erzeugen günstigere Kosten pro Kilowattstunde (kWh) und sind weniger anfällig für Preisschwankungen auf dem Energiemarkt.
Energieträger | Betriebskosten (Anfang 2024) | Jährliche Heizkosten bei 18.000 kWh Heizbedarf |
Gasheizung | 11 ct/kWh | 1.980 € |
Ölheizung | 12 ct/kWh | 2.160 € |
Wärmepumpe (JAZ 4) | 8 ct/kWh | 1.440 € |
Pelletheizung | 7 ct/kWh | 1.260 € |
Klimafreundlich und nachhaltig: Welche Heizung ist am besten für die Umwelt?
Heizsysteme auf Basis erneuerbarer Energien verursachen deutlich weniger CO₂-Emissionen.
Heizsystem | CO₂-Ausstoß in g/kWh |
Wärmepumpe | ca. 100 g |
Pelletheizung | ca. 30–50 g |
Gasheizung | ca. 250 g |
Ölheizung | ca. 320 g |
Mit der Nutzung von 100 % Ökostrom kann die Wärmepumpe nahezu klimaneutral betrieben werden.
“Welches Heizsystem ist das richtige für mich?”
Die Wahl des passenden Heizsystems hängt von verschiedenen Faktoren ab:
Anschaffungskosten: Berücksichtigen Sie auch Fördermittel.
Betriebskosten: Geringe laufende Kosten bringen langfristige Einsparungen.
Platzbedarf: Wärmepumpen benötigen weniger Platz als Pelletlager.
Gebäudeart: Nicht jedes System ist für jedes Haus geeignet.
Gesetzliche Vorgaben: Seit 2024 müssen neue Heizungen in Neubauten zu 65 % mit erneuerbaren Energien arbeiten.
Die Wahl der passenden Heizung ist stark vom Gebäude und dessen energetischem Zustand abhängig – ein Energieberater sollte die Situation vor Ort prüfen und die optimalen Maßnahmen berechnen. Mehr Infos gibt es hier.
“Was kann gefördert werden?”
KfW-Programm 458: Bis zu 70 % Zuschuss für neue Heizsysteme
Das KfW-Programm 458 („BEG Heizungsförderung“) unterstützt den Umstieg auf klimafreundliche Heizungen wie Wärmepumpen mit einem Investitionszuschuss von bis zu 70 % der förderfähigen Kosten. Gefördert wird der Kauf und Einbau effizienter Wärmeerzeuger sowie der Anschluss an ein Wärme- oder Gebäudenetz.
Voraussetzung ist, dass die Immobilie mindestens fünf Jahre alt ist und das Heizsystem die Effizienz des Gebäudes verbessert bzw. den Anteil erneuerbarer Energien erhöht. Ebenfalls verpflichtend ist eine Heizungsoptimierung im Rahmen des Austauschs.
Die Förderung setzt sich wie folgt zusammen:
30 % Grundförderung
20 % Klimageschwindigkeitsbonus (ab 2029: 17 %) für den Austausch alter fossiler Heizungen
5 % Effizienzbonus, z. B. für Wärmepumpen mit besonders guten Leistungswerten
30 % Einkommensbonus für Haushalte mit geringerem Einkommen
2.500 € Emissionsminderungszuschlag bei Optimierung von Biomasseanlagen
Der maximale Förderbetrag basiert auf der Anzahl der Wohneinheiten:
30.000 € für die erste Wohneinheit
15.000 € je Wohneinheit von der zweiten bis zur sechsten
8.000 € für jede weitere Wohneinheit
Wichtig: Der Antrag muss vor Beginn der Maßnahme über das KfW-Zuschussportal gestellt werden. Zudem muss ein Fachbetrieb oder ein Energieeffizienz-Experte eingebunden werden.
“Was ist mein nächster Schritt?”
Wer ein neues Heizsystem will und sich nicht an die klaren Richtlinien und Vorgaben der Förderinstitute hält, verliert viele tausend Euro staatliche Förderung!
Und genau das passiert leider vielen Eigentümerinnen und Eigentümern – einfach, weil sie die richtigen Schritte nicht kennen oder den Überblick verlieren.
Deshalb: Unbedingt vorab über die korrekten Abläufe und Möglichkeiten der Förderprogramme informieren!
Unser Tipp:
Genau zu diesem Zweck veranstalten die offiziellen Energieeffizienz-Experten der BAFA & KfW wöchentlich ein Info-Webinar zum Thema „Förderprogramme der BAFA & KfW im Überblick“ speziell für Hauseigentümer.
Es geht um die aktuell verfügbaren Förderprogramme, sinnvolle Kombinationsmöglichkeiten und den einzigen korrekten Ablauf, die maximale Förderung zu erhalten.
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Jetzt Platz sichern und die komplizierten Förderprogramme von Experten erklären lassen!