Ein Wechsel der Heizung oder eine energetische Sanierung sollte gut durchdacht sein – nicht nur unter ökologischen, sondern auch unter finanziellen Gesichtspunkten.
Wie unterscheiden sich die laufenden Kosten verschiedener Heizsysteme? Welche Technik ist langfristig am günstigsten? Und welche Rolle spielt die staatliche Förderung?
Weitere Informationen zu den aktuellen Förderungen für Heizsysteme gibt es hier.
Der Heizkostenvergleich gibt Orientierung.
“Was kostet Heizen durchschnittlich?”
Die durchschnittlichen Heizkosten variieren erheblich – je nach verwendetem Energieträger, Gebäudegröße und energetischem Zustand der Immobilie. Für eine Wohnung mit 70 m² Wohnfläche lagen die jährlichen Heizkosten im Jahr 2023 typischerweise zwischen 835 und 1.430 Euro. Bei einem Einfamilienhaus mit 110 m² waren es im Schnitt zwischen 1.475 und 2.520 Euro pro Jahr. Diese Bandbreiten spiegeln die Preisunterschiede zwischen Öl, Gas, Pellets, Fernwärme, Strom und Wärmepumpen wider.
“Was beeinflusst die Höhe der Heizkosten?”
Die tatsächlichen Heizkosten hängen von mehreren Faktoren ab. An erster Stelle steht der verwendete Energieträger: Öl, Gas, Strom, Holzpellets oder Fernwärme verursachen unterschiedlich hohe Verbrauchskosten pro Kilowattstunde. Hinzu kommt die Effizienz des gewählten Heizsystems. Moderne Brennwertgeräte, Wärmepumpen oder Holzpelletanlagen arbeiten wesentlich effizienter als alte Standardkessel. Eine zentrale Rolle spielt auch der energetische Zustand des Hauses: Gut gedämmte Gebäude benötigen deutlich weniger Energie. Nicht zuletzt beeinflussen das individuelle Heizverhalten und die Steuerung der Heizanlage die tatsächlichen Ausgaben.
“Direkter Heizkostenvergleich: Was ist günstig, was teuer?”
Für ein modernisiertes Einfamilienhaus mit einem geschätzten Heizbedarf von 18.000 Kilowattstunden im Jahr ergibt sich folgender Überblick:
Heizart | Preis je kWh | Heizkosten bei 18.000 kWh/Jahr |
Gasheizung | 11 ct | 1.980 € |
Ölheizung | 12 ct | 2.160 € |
Wärmepumpe (JAZ >4) | 8 ct | 1.440 € |
Pelletheizung | 7 ct | 1.260 € |
Elektroheizung | 31 ct | 5.580 € |
Fernwärme | 14 ct | 2.520 € |
Die Unterschiede sind erheblich. Besonders strombasierte Heizsysteme wie Nachtspeicheröfen fallen durch hohe Betriebskosten auf, während Wärmepumpen und Pelletheizungen vergleichsweise günstig arbeiten.
Wärmepumpen: Effizient und förderfähig
Wärmepumpen gelten als zukunftssichere und klimafreundliche Heizlösung. Sie entziehen der Umwelt – Luft, Wasser oder Erdreich – thermische Energie und wandeln diese mit Hilfe von Strom in Heizwärme um. Entscheidend für die Wirtschaftlichkeit ist die Jahresarbeitszahl (JAZ), die angibt, wie viel Wärme pro eingesetzter Kilowattstunde Strom erzeugt wird. Moderne Systeme erreichen JAZ-Werte von 4 oder höher. Damit liegt der Wirkungsgrad deutlich über dem klassischer Heizsysteme. Weitere Einsparungen sind möglich, wenn der Strom über eine eigene Photovoltaikanlage bereitgestellt wird.
Gas und Öl: Noch verbreitet, aber teuer und ungewiss
Obwohl Gas- und Ölheizungen in Deutschland noch weit verbreitet sind, geraten sie zunehmend unter Druck. Die Betriebskosten sind vergleichsweise hoch und unterliegen starken Schwankungen. CO₂-Abgaben und neue gesetzliche Vorgaben verschärfen die Lage zusätzlich. Künftig müssen neue Heizungen zu mindestens 65 % mit erneuerbaren Energien betrieben werden – ein Kriterium, das fossile Heizsysteme ohne Zusatztechnik nicht erfüllen können.
Pelletheizung: Umweltfreundlich, aber mit Aufwand verbunden
Holzpellets gelten als klimaneutraler Brennstoff, da sie aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen. Die Heizkosten je Kilowattstunde sind niedrig. Allerdings sind die Anschaffungskosten für die Technik und ein geeigneter Lagerraum hoch. Hinzu kommt ein erhöhter Wartungsaufwand. Pelletkessel müssen regelmäßig gereinigt und kontrolliert werden. Auch der Feinstaubausstoß ist höher als bei anderen modernen Heiztechniken.
Fernwärme: Regional sinnvoll, aber oft nicht wählbar
Fernwärme wird zentral erzeugt und über ein Netz zu den Haushalten transportiert. Sie kann effizient sein, wenn sie aus Kraft-Wärme-Kopplung stammt. Allerdings ist Fernwärme regional begrenzt verfügbar, an feste Anbieter gebunden und kann in der Preisgestaltung weniger transparent sein. In manchen Regionen ist Fernwärme eine sinnvolle Lösung – etwa in dicht besiedelten urbanen Gebieten.
Elektroheizung: Einfach, aber teuer
Stromdirektheizungen sind in der Anschaffung vergleichsweise günstig, verursachen jedoch extrem hohe laufende Kosten. Bei einem Strompreis von 31 Cent pro Kilowattstunde ergibt sich bei 18.000 kWh Heizbedarf ein jährlicher Aufwand von über 5.500 Euro. Damit ist die Elektroheizung die teuerste Variante im Heizkostenvergleich – sowohl auf kurze als auch auf lange Sicht.
“Investition vs. Verbrauch - was zählt mehr?”
Für eine fundierte Entscheidung ist es nicht ausreichend, nur die laufenden Kosten zu berücksichtigen. Auch die Investitionskosten für die Anschaffung und Installation eines Heizsystems spielen eine zentrale Rolle. Während Elektroheizungen auf den ersten Blick günstig erscheinen, machen die hohen Stromkosten sie auf Dauer zur teuersten Lösung. Gas- und Ölheizungen haben moderate Investitionskosten, bringen aber langfristig höhere Ausgaben mit sich.
Wärmepumpen hingegen sind zwar in der Anschaffung teurer, profitieren aber von hohen Effizienzgraden – ein Wirkungsgrad von bis zu 500 % ist möglich – und von umfangreichen staatlichen Förderungen. Damit lassen sich die Anfangskosten deutlich reduzieren, und auch die laufenden Betriebskosten bleiben niedrig.
“Wie läuft die Förderung ab?”
Wer auf effiziente und erneuerbare Heizsysteme umstellt, kann auf hohe Förderungen zählen. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bündelt Zuschüsse und Kredite.
BAFA-Zuschüsse: Direktes Geld zurück für Einzelmaßnahmen
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert sogenannte Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle. Dazu zählen auch die Fußbodenheizung, Dämmung des Daches oder der obersten Geschossdecke. Die Förderung wird als nicht rückzahlbarer Zuschuss direkt auf Ihr Konto ausgezahlt.
Das steckt drin:
15 % Zuschuss auf die förderfähigen Kosten
+5 % Bonus, wenn die Maßnahme Teil eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) ist
Förderfähiger Kostenrahmen: bis zu 60.000 € pro Wohneinheit
Wichtig:
Der Antrag muss vor Beginn der Arbeiten gestellt werden
Die Maßnahme muss von einem Fachbetrieb durchgeführt werden
Ein zertifizierter Energieeffizienz-Experte muss eingebunden sein, wenn der iSFP-Bonus genutzt werden soll
KfW-Förderung: Kredit mit großem Rabatt
Neben Zuschüssen bietet die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) ein starkes Finanzierungsangebot: den KfW-Kredit 261 für Wohngebäude. Er ist besonders bei größeren Sanierungen attraktiv, bei denen das ganze Gebäude auf einen besseren Energiestandard gebracht wird, zum Beispiel Effizienzhaus 85 oder besser.
Was steckt drin?
Kreditsumme: bis zu 150.000 € pro Wohneinheit
Tilgungszuschuss: bis zu 45 % (nicht zurückzuzahlen!)
Laufzeit: 4–30 Jahre, auf Wunsch mit bis zu 5 Jahren tilgungsfreier Anlaufzeit
Effizienzhaus-Stufe entscheidet über Zuschusshöhe
“Was ist mein nächster Schritt?”
Während alte Gas- und Ölheizungen immer mehr zur Kostenfalle werden, zeigen sich moderne Systeme wie Wärmepumpen und Pelletheizungen langfristig als deutlich günstiger.
Wer eine Wärmepumpe einbauen will und sich nicht an die klaren Richtlinien und Vorgaben der Förderinstitute hält, verliert viele tausend Euro staatliche Förderung!
Und genau das passiert leider vielen Eigentümerinnen und Eigentümern – einfach, weil sie die richtigen Schritte nicht kennen oder den Überblick verlieren.
Deshalb: Unbedingt vorab über die korrekten Abläufe und Möglichkeiten der Förderprogramme informieren!
Unser Tipp:
Genau zu diesem Zweck veranstalten die offiziellen Energieeffizienz-Experten der BAFA & KfW wöchentlich ein Info-Webinar zum Thema „Förderprogramme der BAFA & KfW im Überblick“ speziell für Hauseigentümer.
Es geht um die aktuell verfügbaren Förderprogramme, sinnvolle Kombinationsmöglichkeiten und den einzigen korrekten Ablauf, die maximale Förderung zu erhalten.
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Jetzt Platz sichern und die komplizierten Förderprogramme von Experten erklären lassen!