Heizen mit Strom: echte Alternative oder doch reine Kostenfalle?
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Heizung

Heizen mit Strom: echte Alternative oder doch reine Kostenfalle?

Vincent Gaebel

Vincent Gaebel

31.07.2025

Heizen mit Strom: echte Alternative oder doch reine Kostenfalle?

Stromheizungen wandeln elektrische Energie fast vollständig in Wärme um. Sie sind eine technisch einfache und flexible Lösung. Aufgrund hoher Strompreise sind sie jedoch in vielen Fällen teuer im Betrieb. Anders sieht es bei Wärmepumpen aus: Sie nutzen zusätzlich Umweltwärme und arbeiten dadurch deutlich effizienter. Daher stellen sich folgende Fragen: 

Ist das Heizen mit Strom heute überhaupt noch sinnvoll? Wann lohnt sich der Einsatz moderner Elektroheizungen und welche Rolle spielen Wärmepumpen dabei? Welche Förderungen gibt es, um die Investitionskosten zu senken?

Weitere Informationen zu den aktuellen Förderungen für Heizsysteme gibt es hier.

Dieser Artikel gibt einen Überblick über die verschiedenen Arten von Stromheizungen, deren Wirtschaftlichkeit und die aktuellen Fördermöglichkeiten.

“Wie funktioniert das Heizen mit Strom?”

Stromheizungen arbeiten nach dem Prinzip der direkten Umwandlung von elektrischer Energie in Wärme. Dabei kommen in der Regel Heizwiderstände zum Einsatz, die sich beim Durchfluss von Strom erhitzen. Die erzeugte Wärme wird entweder unmittelbar an die Raumluft oder an feste Oberflächen abgegeben.

Wärmeübertragung

  • Konvektive Heizsysteme erwärmen die Luft und verteilen die Wärme im Raum.

  • Strahlungsheizungen wie Infrarotpaneele übertragen Wärme direkt auf Personen und Gegenstände, was als angenehmer empfunden wird.

Effizienz

Die meisten klassischen Stromheizungen (z. B. Radiatoren, Heizlüfter oder Infrarotplatten) wandeln 1 kWh Strom in 1 kWh Wärme. Wärmepumpen erreichen hingegen Wirkungsgrade von bis zu 400 %, da sie zusätzlich Umweltwärme nutzen.

“Welche Stromheizungen gibt es?”

Elektrische Radiatoren

Gefüllt mit Öl oder Wasser, eignen sich Radiatoren für punktuelle, mobile Wärme. Die Wärmeabgabe ist träge, der Stromverbrauch hoch.
Einsatzbereich: Kleine, beheizbare Räume ohne feste Heizkörper

Infrarotheizungen

Diese Paneele geben Strahlungswärme ab, was besonders für punktuelle Wärmequellen geeignet ist.
Einsatzbereich: Gästezimmer, Badezimmer oder selten genutzte Räume.

Nachtspeicherheizungen

Sie speichern Wärme über Nacht bei günstigem Tarif und geben diese tagsüber ab. Aufgrund moderner Stromtarife gelten sie als überholt.
Einsatzbereich: Fast ausschließlich in Bestandsimmobilien ohne Modernisierung.

Elektrische Fußbodenheizungen

Erzeugen gleichmäßige Strahlungswärme, eignen sich jedoch eher für Neubauten mit guter Dämmung.
Einsatzbereich: Neubauten mit hoher Energieeffizienz

Wärmepumpen: Die effiziente Alternative

Im Unterschied zu klassischen Elektroheizungen nutzen Wärmepumpen Umweltwärme (aus Luft, Erdreich oder Grundwasser) und benötigen nur einen Bruchteil Strom zur Verdichtung der Energie. Das Verhältnis von eingesetzter elektrischer Energie zu erzeugter Wärme liegt bei 1:3 bis 1:5.

Funktionsweise in vier Schritten

  1. Wärmeaufnahme: Ein Kältemittel entzieht der Umwelt thermische Energie.

  2. Verdichtung: Das Kältemittel wird unter Druck erhitzt (Stromverbrauch).

  3. Wärmeabgabe: Die Wärme wird an das Heizsystem übertragen.

  4. Druckminderung: Das abgekühlte Kältemittel kehrt in den Ausgangszustand zurück.

Diese Technik macht Wärmepumpen besonders attraktiv – nicht nur energetisch, sondern auch wirtschaftlich, insbesondere bei Kombination mit Flächenheizsystemen und der attraktiven Förderung mit bis zu 70%.

Weitere Informationen zu den aktuellen Förderungen für Wärmepumpen gibt es hier.

“Was kostet das Heizen mit Strom?”

Die Betriebskosten hängen stark von der Effizienz des Systems ab. Während klassische Elektroheizungen Strom 1:1 in Wärme umwandeln, multiplizieren Wärmepumpen den energetischen Nutzen.

Heizsystem

Anschaffungskosten (ca.)

Jährliche Betriebskosten*

Kosten über 20 Jahre

Klassische Elektroheizung

6.000 – 8.000 €

ca. 5.760 €

über 100.000 €

Wärmepumpe

10.000 – 20.000 €

ca. 1.440 €

ca. 40.000 – 50.000 €

*Berechnet auf Basis eines Jahresverbrauchs von 18.000 kWh und 32 ct/kWh

Heizen mit eigenem Solarstrom

Mit einer Photovoltaikanlage lässt sich Strom zu etwa 10–12 ct/kWh selbst erzeugen. In Kombination mit einer Wärmepumpe entsteht ein hoch effizientes und ökologisch sinnvolles Heizsystem. Die Stromkosten sinken deutlich, und gleichzeitig reduziert sich die Abhängigkeit von Energieversorgern.

Eine direkte Nutzung von Solarstrom zur Versorgung klassischer Stromheizungen ist theoretisch möglich, in der Praxis aber wirtschaftlich kaum sinnvoll – vor allem aufgrund des Stromverbrauchs in Relation zur Heizleistung.

“Was kann gefördert werden?” 

KfW-Programm 458: Bis zu 70 % Zuschuss für neue Heizsysteme

Das KfW-Programm 458 („BEG Heizungsförderung“) unterstützt den Umstieg auf klimafreundliche Heizungen wie Wärmepumpen mit einem Investitionszuschuss von bis zu 70 % der förderfähigen Kosten. Gefördert wird der Kauf und Einbau effizienter Wärmeerzeuger sowie der Anschluss an ein Wärme- oder Gebäudenetz.

Voraussetzung ist, dass die Immobilie mindestens fünf Jahre alt ist und das Heizsystem die Effizienz des Gebäudes verbessert bzw. den Anteil erneuerbarer Energien erhöht. Ebenfalls verpflichtend ist eine Heizungsoptimierung im Rahmen des Austauschs.

Die Förderung setzt sich wie folgt zusammen:

  • 30 % Grundförderung

  • 20 % Klimageschwindigkeitsbonus (ab 2029: 17 %) für den Austausch alter fossiler Heizungen

  • 5 % Effizienzbonus, z. B. für Wärmepumpen mit besonders guten Leistungswerten

  • 30 % Einkommensbonus für Haushalte mit geringerem Einkommen

  • 2.500 € Emissionsminderungszuschlag bei Optimierung von Biomasseanlagen

Der maximale Förderbetrag basiert auf der Anzahl der Wohneinheiten:

  • 30.000 € für die erste Wohneinheit

  • 15.000 € je Wohneinheit von der zweiten bis zur sechsten

  • 8.000 € für jede weitere Wohneinheit

Wichtig: Der Antrag muss vor Beginn der Maßnahme über das KfW-Zuschussportal gestellt werden. Zudem muss ein Fachbetrieb oder ein Energieeffizienz-Experte eingebunden werden.

“Was ist mein nächster Schritt?”

Wer mit Strom heizen will und sich nicht an die klaren Richtlinien und Vorgaben der Förderinstitute hält, verliert viele tausend Euro staatliche Förderung!

Und genau das passiert leider vielen Eigentümerinnen und Eigentümern – einfach, weil sie die richtigen Schritte nicht kennen oder den Überblick verlieren. 

Deshalb: Unbedingt vorab über die korrekten Abläufe und Möglichkeiten der Förderprogramme informieren!

Unser Tipp:

Genau zu diesem Zweck veranstalten die offiziellen Energieeffizienz-Experten der BAFA & KfW wöchentlich ein Info-Webinar zum Thema „Förderprogramme der BAFA & KfW im Überblick“ speziell für Hauseigentümer. 

Es geht um die aktuell verfügbaren Förderprogramme, sinnvolle Kombinationsmöglichkeiten und den einzigen korrekten Ablauf, die maximale Förderung zu erhalten.

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Jetzt Platz sichern und die komplizierten Förderprogramme von Experten erklären lassen!

BAFA & KfW Förderprogramme im Überblick

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Aktuelle KfW & BAFA Förderprogramme
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Häufige Fragen:

Klassische Stromheizungen lohnen sich nur in Ausnahmefällen – etwa für punktuelle Zusatzwärme. Wärmepumpen stellen eine effiziente und umweltfreundliche Alternative dar.

Wärmepumpen sind derzeit die effizienteste Möglichkeit, mit Strom zu heizen. Sie nutzen zusätzlich Umweltwärme und reduzieren so die Stromkosten deutlich.

Bei herkömmlichen Elektroheizungen entspricht der Wärmebedarf 1:1 dem Stromverbrauch. Bei einem Strompreis von 32 ct/kWh entstehen schnell hohe laufende Kosten. Wärmepumpen senken die effektiven Heizkosten auf 8–12 ct/kWh.

Bestehende Anlagen dürfen weiter betrieben werden. Neue Installationen unterliegen jedoch verschärften Effizienzvorgaben im Rahmen des Gebäudeenergiegesetzes.

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