Heizen mit Fernwärme: Alle Infos zu Kosten, Vor- und Nachteile
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Heizung

Heizen mit Fernwärme: Alle Infos zu Kosten, Vor- und Nachteile

Vincent Gaebel

Vincent Gaebel

30.07.2025

Heizen mit Fernwärme: Alle Infos zu Kosten, Vor- und Nachteile

Das Heizen mit Fernwärme gewinnt zunehmend an Beliebtheit – knapp 15 % der Haushalte in Deutschland beziehen ihre Wärme mittlerweile aus der Ferne. 

Doch ist Fernwärme wirklich die günstigste Lösung für Ihr Zuhause? Welche laufenden Kosten entstehen, und wie flexibel bleibt man bei der Wahl des Energieversorgers? Welche Alternativen bieten sich langfristig an? Und was kann gefördert werden?

Weitere Informationen zu den aktuellen Förderungen für das Heizen mit Fernwärme gibt es hier.

Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über Funktion, Kosten, Vor- und Nachteile sowie sinnvolle Alternativen zur Fernwärme.

“Was ist Fernwärme und wie funktioniert sie?”

Fernwärme ist eine zentrale Energieversorgung, bei der heiße Wasser oder Dampf aus Heizkraftwerken über isolierte Rohrleitungen in Haushalte transportiert wird. Die Gebäude benötigen dabei keine eigene Heizungsanlage, sondern eine platzsparende Übergabestation, die die angelieferte Wärme für Heizung und Warmwasser nutzt.

Die Wärme wird in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, aus industrieller Abwärme oder zunehmend aus erneuerbaren Quellen wie Biomasse, Geothermie oder Solarthermie gewonnen. Neue Ansätze wie kalte Nahwärmenetze mit Temperaturen unter 25 °C kommen ebenfalls verstärkt zum Einsatz.

“Was kostet das?”

Die einmaligen Anschlusskosten für Fernwärme betragen zwischen 5.000 und 12.000 €. Diese beinhalten die baulichen Arbeiten, die Verrohrung und die Installation der Übergabestation.

Die laufenden Betriebskosten setzen sich aus zwei Komponenten zusammen:

  • Grundpreis/Anschlusswert: Monatlich ca. 40–60 € für die ständige Bereitstellung

  • Arbeitspreis: Etwa 12–15 Cent/kWh für den tatsächlichen Verbrauch

Ein durchschnittlicher Haushalt mit 18.000 kWh jährlichem Wärmebedarf zahlt damit rund 2.700 € pro Jahr. Aufgrund mangelnden Wettbewerbs gibt es meist nur einen Anbieter vor Ort, was Preissteigerungen begünstigt.

Fernwärme im Kostenvergleich

Energieträger

Preis pro kWh

Jährliche Kosten bei 18.000 kWh

Gasheizung

11 ct

1.980 €

Ölheizung

12 ct

2.160 €

Wärmepumpe (JAZ 4)

8 ct

1.440 €

Pelletheizung

7 ct

1.260 €

Fernwärme

15 ct

2.700 €

Was sind Vor- und Nachteile?”

Fernwärme bietet eine komfortable und platzsparende Heizlösung, insbesondere in städtischen Gebieten oder Neubauquartieren. Da keine eigene Heizungsanlage erforderlich ist, entfällt auch die Wartung. Der Anschluss wird staatlich gefördert - mit Zuschüssen von 30 bis 70 % - und von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) subventioniert. Mindestens 30 % und maximal 70 % der Kosten werden bezuschusst. 

Weitere Infos zur Förderung gibt es hier.

Vorteile:

  • Kaum Wartungskosten

  • Kein Brennstofflager oder Heizkessel notwendig

  • Platzsparende Übergabestation

  • Keine Emissionen vor Ort

  • Übernahme durch bestehende Heizkörper möglich

Nachteile:

  • Hohe laufende Kosten

  • Lange Vertragslaufzeiten (10–20 Jahre)

  • Keine Anbieterwahl, Monopolstruktur

  • Anschluss nur in erschlossenen Gebieten möglich

“Was kann gefördert werden?”  

KfW-Programm 458: Bis zu 70 % Zuschuss für neue Heizsysteme

Das KfW-Programm 458 („BEG Heizungsförderung“) unterstützt den Umstieg auf klimafreundliche Heizungen wie Wärmepumpen und Fernwärme mit einem Investitionszuschuss von bis zu 70 % der förderfähigen Kosten. Gefördert wird der Kauf und Einbau effizienter Wärmeerzeuger sowie der Anschluss an ein Wärme- oder Gebäudenetz.

Voraussetzung ist, dass die Immobilie mindestens fünf Jahre alt ist und das Heizsystem die Effizienz des Gebäudes verbessert bzw. den Anteil erneuerbarer Energien erhöht. Ebenfalls verpflichtend ist eine Heizungsoptimierung im Rahmen des Austauschs.

Die Förderung setzt sich wie folgt zusammen:

  • 30 % Grundförderung

  • 20 % Klimageschwindigkeitsbonus (ab 2029: 17 %) für den Austausch alter fossiler Heizungen

  • 5 % Effizienzbonus, z. B. für Wärmepumpen mit besonders guten Leistungswerten

  • 30 % Einkommensbonus für Haushalte mit geringerem Einkommen

  • 2.500 € Emissionsminderungszuschlag bei Optimierung von Biomasseanlagen

Der maximale Förderbetrag basiert auf der Anzahl der Wohneinheiten:

  • 30.000 € für die erste Wohneinheit

  • 15.000 € je Wohneinheit von der zweiten bis zur sechsten

  • 8.000 € für jede weitere Wohneinheit

Wichtig: Der Antrag muss vor Beginn der Maßnahme über das KfW-Zuschussportal gestellt werden. Zudem muss ein Fachbetrieb oder ein Energieeffizienz-Experte eingebunden werden.

Neben dem KfW-Programm 458 gibt es ein weiteres starkes Finanzierungsangebot: den KfW-Kredit 261 für Wohngebäude. Er ist besonders bei größeren Sanierungen attraktiv, bei denen das ganze Gebäude auf einen besseren Energiestandard gebracht wird, zum Beispiel Effizienzhaus 85 oder besser.

“Wie sind die Alternativen?”

Als Alternativen zur Fernwärme gelten insbesondere Wärmepumpen, Pelletheizungen und sogenannte Hybridheizsysteme. Wärmepumpen überzeugen durch besonders niedrige Betriebskosten und einen hohen Wirkungsgrad – sie nutzen Umweltwärme und sind vor allem im Neubau die bevorzugte Lösung. Zudem profitieren Bauherren und Sanierende hier von einer attraktiven staatlichen Förderung von bis zu 70 % der Investitionskosten.

Pelletheizungen gelten als nachhaltige Heizalternative, da sie mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz arbeiten. Sie bieten eine hohe Effizienz, benötigen jedoch ausreichend Lagerraum für die Pellets.

Hybridheizungen kombinieren zwei unterschiedliche Wärmequellen, etwa eine Gasheizung mit einer Solarthermie-Anlage, und ermöglichen so einen flexibleren und oft effizienteren Betrieb.

Wichtig zu wissen: In Regionen mit Anschlusszwang an das Fernwärmenetz können Ausnahmen bestehen, wenn das Gebäude nachweislich über 65 % des Wärmebedarfs aus erneuerbaren Energien deckt, sind Alternativen wie Wärmepumpen trotz Anschlusszwang erlaubt.

“Was ist mein nächster Schritt?”

Wer mit Fernwärme heizen will und sich nicht an die klaren Richtlinien und Vorgaben der Förderinstitute hält, verliert viele tausend Euro staatliche Förderung!

Und genau das passiert leider vielen Eigentümerinnen und Eigentümern – einfach, weil sie die richtigen Schritte nicht kennen oder den Überblick verlieren. 

Deshalb: Unbedingt vorab über die korrekten Abläufe und Möglichkeiten der Förderprogramme informieren!

Unser Tipp:

Genau zu diesem Zweck veranstalten die offiziellen Energieeffizienz-Experten der BAFA & KfW wöchentlich ein Info-Webinar zum Thema „Förderprogramme der BAFA & KfW im Überblick“ speziell für Hauseigentümer. 

Es geht um die aktuell verfügbaren Förderprogramme, sinnvolle Kombinationsmöglichkeiten und den einzigen korrekten Ablauf, die maximale Förderung zu erhalten.

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Jetzt Platz sichern und die komplizierten Förderprogramme von Experten erklären lassen!

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Häufige Fragen:

 Über eine Übergabestation wird die angelieferte Fernwärme an das Heizungswasser weitergegeben. Das funktioniert wie bei einer normalen Zentralheizung.


Ja. Bei gleichem Verbrauch ist Fernwärme im Schnitt rund 700 € pro Jahr teurer als eine moderne Gasheizung.


 Nein. Der Anschluss ist nur möglich, wenn ein Fernwärmenetz in der Straße liegt und der Anbieter einen Anschluss erlaubt.


In der Regel nicht. Fernwärme nutzt wassergeführte Heizsysteme, sodass vorhandene Heizkörper meist problemlos weiter genutzt werden können.


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