Energieeffizienzklassen im Überblick: Was die Einstufung eines Gebäudes über energetischen Zustand, Verbrauch und Kosten verrät.
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Energieberatung

Energieeffizienzklassen im Überblick: Was die Einstufung eines Gebäudes über energetischen Zustand, Verbrauch und Kosten verrät.

Vincent Gaebel

Vincent Gaebel

12.07.2025

Energieeffizienzklassen im Überblick: Was die Einstufung eines Gebäudes über energetischen Zustand, Verbrauch und Kosten verrät.

Beim Blick in einen Energieausweis fällt häufig zuerst das farbige Band von Grün bis Rot auf – daneben ein Buchstabe zwischen A+ und H. Diese Darstellung ist mehr als nur eine Kennzeichnung: Sie liefert eine eindeutige Einschätzung, wie effizient ein Gebäude mit Energie umgeht, oder wie viel davon ungenutzt verloren geht.

Die Energieeffizienzklasse beschreibt, wieviel Energie ein Gebäude durchschnittlich für Heizung, Warmwasser und Lüftung benötigt – abhängig von Bauweise, Dämmstandard und Anlagentechnik. Sie gibt damit eine konkrete Vorstellung davon, wie hoch die laufenden Energiekosten ausfallen und wie modern oder sanierungsbedürftig das Gebäude ist.

Trotz gesetzlicher Vorschriften bleibt oft unklar, wie diese Einordnung genau funktioniert. 

Was bedeutet eine Einstufung in Klasse C? Gilt das bereits als energieeffizient – oder ist noch Luft nach oben? Und was sagt eine Einstufung in E oder F über den Zustand des Hauses aus?

Ein genauerer Blick auf die Kriterien und Einflüsse der Energieeffizienzklasse hilft, den energetischen Zustand eines Gebäudes realistisch einzuschätzen – und gezielt zu verbessern.


“Was ist eine Energieeffizienzklasse?”

Die Energieeffizienzklasse eines Hauses gibt Auskunft darüber, wie viel Energie ein Gebäude im Jahr durchschnittlich verbraucht – gemessen in Kilowattstunden pro Quadratmeter Wohnfläche. Anhand dieser Skala lässt sich ablesen, wie effizient oder verschwenderisch eine Immobilie mit Energie umgeht.

Die Einstufung reicht von A+ (sehr energieeffizient) bis H (sehr ineffizient). Diese Skala ermöglicht es Kaufinteressenten, Mietern und Eigentümern, Immobilien hinsichtlich ihres Energiebedarfs und der damit verbundenen Betriebskosten besser einzuschätzen und miteinander zu vergleichen.

Seit 2020 sind Verkäufer und Vermieter gesetzlich verpflichtet, den Energieausweis eines Hauses vorzulegen. In diesem Ausweis ist die Energieeffizienzklasse klar ausgewiesen. Die Grundlage hierfür ist das Gebäudeenergiegesetz (GEG), das alle bisherigen Energiesparverordnungen zusammenfasst.

“Welche Energieeffizienzklassen gibt es und was sagen sie aus?”

Die Energieeffizienzklasse eines Hauses wird über den jährlichen Energiebedarf pro Quadratmeter definiert. Je höher dieser Wert, desto schlechter die Einstufung – und desto höher fallen in der Regel auch die Heizkosten aus. Die folgende Übersicht zeigt, welche Werte den einzelnen Klassen zugeordnet sind und welche typischen Gebäudetypen sich dahinter verbergen:  

Energieeffizienzklasse

Energiebedarf in kWh/m²a

Typisches Gebäude

Geschätzte jährliche Heizkosten pro m²

A+

0–30

Passivhäuser, KfW 40 Häuser

0–2 Euro

A

30–50

Effiziente Neubauten, KfW 55 Standard

ca. 2 Euro

B

50–75

Neubauten mit Standarddämmung

ca. 3 Euro

C

75–100

Gut sanierte Altbauten oder energetische Neubauten

ca. 4 Euro

D

100–130

Teilweise sanierte Bestandsbauten

ca. 6 Euro

E

130–160

Altbauten mit einfachen Sanierungsmaßnahmen

ca. 7 Euro

F

160–200

Sanierungsbedürftige Altbauten

ca. 9 Euro

G/H

über 200

Unsanierte Gebäude

11–13 Euro oder mehr

Je höher der Energieverbrauch, desto mehr Heizkosten fallen an. Besonders bei Gebäuden der Klassen F, G oder H lohnt sich eine Sanierung – nicht nur zur Senkung der laufenden Kosten, sondern auch zur Verbesserung des Wohnkomforts und zur Werterhaltung oder -steigerung der Immobilie. 

“Welche Energieeffizienzklasse gilt als gut?”

Ob eine Energieeffizienzklasse „gut“ ist, hängt stark vom Zustand und Baujahr des Hauses ab. Während ein Altbau, der energetisch auf Klasse D oder C modernisiert wurde, bereits als solide gilt, sollte ein Neubau mindestens Klasse C erreichen – besser jedoch Klasse B oder A.

Wer eine staatliche Förderung über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Anspruch nehmen möchte, sollte besonders auf hohe Standards achten. Gefördert werden vor allem Effizienzhäuser mit den Stufen KfW 40 oder KfW 55. Diese entsprechen meist der Energieeffizienzklasse A oder B. 

Der Grund: Je besser die Energieeffizienzklasse, desto niedriger fallen die laufenden Betriebskosten aus und desto höher ist die Energieeinsparung über die gesamte Lebensdauer des Gebäudes. Gleichzeitig wirkt sich ein guter energetischer Zustand auch auf den Marktwert aus: Studien zeigen, dass Immobilien mit einem aussagekräftigen Energieausweis und guter Einstufung bis zu 20 Prozent höher bewertet werden können als vergleichbare Gebäude mit schlechter Klasse oder ohne Nachweis.

“Wie kann ich die Energieeffizienz meines Hauses verbessern?”

Wer den Energieverbrauch seines Hauses senken möchte, kann auf verschiedene Maßnahmen zurückgreifen. Besonders effektiv ist eine Kombination aus Dämmung, Heizungsmodernisierung und der Nutzung erneuerbarer Energien.

Dämmung verbessern

Ein Großteil der Energie geht in schlecht gedämmten Gebäuden über die Außenhülle verloren – insbesondere über Dach, Fassade, Fenster und Kellerdecke. Durch gezielte Dämmmaßnahmen lässt sich der Wärmeverlust deutlich reduzieren.

Die Investitionskosten für eine Dämmung amortisieren sich häufig innerhalb weniger Jahre – insbesondere, wenn gleichzeitig Fördermittel in Anspruch genommen werden. Aktuell gibt es dafür bis zu 20 % staatliche Förderung, die sich bei Nutzung eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) um weitere 5 % erhöhen lässt.

Heizsystem erneuern

Eine veraltete Gas- oder Ölheizung ist oft ineffizient und verursacht hohe Emissionen. Der Austausch gegen eine Wärmepumpe, Pelletheizung oder solarthermische Anlage senkt nicht nur die Heizkosten, sondern erhöht auch die Energieeffizienzklasse.

Besonders attraktiv: Für erneuerbare Heizsysteme können Sie bis zu 70 % der Investitionskosten über staatliche Zuschüsse zurückerhalten. Entscheidend ist, dass der Förderantrag vor dem Vertragsabschluss gestellt wird.

Erneuerbare Energien integrieren

Durch den Einsatz einer Photovoltaikanlage können Haushalte ihren Strombedarf zu einem großen Teil selbst decken. In Kombination mit einer Wärmepumpe lässt sich so ein nahezu klimaneutraler Betrieb erreichen – das senkt die Betriebskosten erheblich und verbessert die CO₂-Bilanz des Hauses.

“Was ist der Unterschied zwischen Energieeffizienzklassen und KfW-Effizienzhaus-Standards?”

Energieeffizienzklassen und KfW-Effizienzhausstandards bewerten den Energieverbrauch eines Gebäudes – aber auf unterschiedliche Weise:

  • Die Energieeffizienzklasse basiert auf dem tatsächlichen oder rechnerisch ermittelten Endenergieverbrauch. Sie wird im Energieausweis dargestellt und hilft bei der Einschätzung der realen Betriebskosten.

  • Der KfW-Effizienzhausstandard orientiert sich am Primärenergiebedarf und bezieht zusätzlich die Verluste bei der Energiegewinnung und -verteilung ein. Dieser Standard ist Grundlage für Fördermittel, die beim Bau oder bei der Sanierung eines Gebäudes beantragt werden können.

Während die Energieeffizienzklasse vor allem zur Orientierung für Käufer, Mieter oder im Rahmen eines Verkaufs dient, spielt der KfW-Effizienzhausstandard insbesondere bei der Planung und energetischen Bewertung von Sanierungen eine zentrale Rolle. Wird im Zuge einer Sanierung ein definierter KfW-Standard erreicht, können zusätzlich attraktive Fördermittel in Anspruch genommen werden.

Weitere Informationen dazu bietet die Übersicht auf der folgenden Homepage.

“Wie berechne ich die jährlichen Heizkosten anhand der Energieeffizienzklasse?”

Um eine grobe Einschätzung der Heizkosten zu erhalten, können Sie folgende Formel verwenden:

Wohnfläche (in m²) × Energiebedarf (laut Klasse) × 1,2 = Jahresverbrauch in kWh

Beispiel:
Ein Haus mit 140 m² Wohnfläche und der Klasse D (ca. 120 kWh/m²a) hat einen jährlichen Energieverbrauch von etwa 20.160 kWh.

Je nach Energieträger (Gas, Öl, Strom, Pellets) ergeben sich daraus jährliche Kosten von rund 1.800 bis 2.200 Euro.

Je besser die Energieeffizienzklasse, desto geringer fallen diese Kosten aus – sowohl kurzfristig als auch langfristig.


Energieeffizienz zahlt sich mehrfach aus

Eine gute Energieeffizienzklasse bedeutet nicht nur geringere Heizkosten. Sie verbessert auch den Wohnkomfort, reduziert den CO₂-Ausstoß und erhöht den Wiederverkaufswert Ihrer Immobilie. Wer sein Haus klug saniert und auf moderne Technik setzt, kann außerdem von erheblichen staatlichen Zuschüssen profitieren.

“Was ist mein nächster Schritt?”

Wer für die Verbesserung der Energieeffizienz seiner Immobilie Förderung erhalten will und sich nicht an die klaren Richtlinien und Vorgaben der Förderinstitute hält, verliert viele tausend Euro staatliche Förderung!

Und genau das passiert leider vielen Eigentümerinnen und Eigentümern – einfach, weil sie die richtigen Schritte nicht kennen oder den Überblick verlieren. 

Deshalb: Unbedingt vorab über die korrekten Abläufe und Möglichkeiten der Förderprogramme informieren!

Unser Tipp:

Genau zu diesem Zweck veranstalten die offiziellen Energieeffizienz-Experten der BAFA & KfW wöchentlich ein Info-Webinar zum Thema „Förderprogramme der BAFA & KfW im Überblick“ speziell für Hauseigentümer. 

Es geht um die aktuell verfügbaren Förderprogramme, sinnvolle Kombinationsmöglichkeiten und den einzigen korrekten Ablauf, die maximale Förderung zu erhalten.

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Jetzt Platz sichern und die komplizierten Förderprogramme von Experten erklären lassen!

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Häufige Fragen:

Ohne gültigen Energieausweis ist die Energieeffizienzklasse nicht offiziell einsehbar. Eigentümer können einen Energieberater oder zertifizierten Aussteller beauftragen, der den Verbrauch oder Bedarf des Hauses ermittelt und den Ausweis erstellt. Pflicht z. B. beim Verkauf oder bei Vermietung.
Ein Energieausweis ist in der Regel 10 Jahre gültig. Wird das Gebäude umfassend saniert oder modernisiert, kann es sinnvoll sein, vor Ablauf einen neuen Ausweis ausstellen zu lassen, um die verbesserte Effizienzklasse nachzuweisen, etwa bei Verkauf oder zur Förderung.
Einzelmaßnahmen wie neue Fenster oder Dämmung können die Klasse verbessern, meist jedoch nicht allein um mehrere Stufen. Der größte Effekt entsteht durch maßgeschneiderte Kombinationen, z. B. Dämmung und Heizungsmodernisierung im Rahmen eines Sanierungsfahrplans.
Ja, aber nicht für die einzelne Wohnung, sondern für das gesamte Gebäude. Der Energieausweis wird für das Wohngebäude als Ganzes erstellt, sodass alle Einheiten dieselbe Einstufung erhalten. Die Effizienzklasse spiegelt also den Zustand des gesamten Hauses wider.
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