Die energetische Sanierung eines Daches ist nicht nur aus technischer Sicht sinnvoll, sondern wird auch staatlich gefördert – mit Zuschüssen, zinsgünstigen Krediten und zusätzlichen Boni bei Vorliegen eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP).
Doch welche Maßnahmen sind konkret förderfähig? Wie hoch fällt die Förderung aus? Welche Programme lassen sich kombinieren? Und was müssen Eigentümer bei der Antragstellung beachten?
Weitere Informationen zu den aktuellen Förderungen für die Dachsanierung gibt es hier.
Der folgende Artikel gibt einen umfassenden Überblick über aktuelle Fördermöglichkeiten, Voraussetzungen und die Antragstellung im Jahr 2025.
“Was kostet eine Dachsanierung?”
Die Kosten einer Dachsanierung variieren stark – je nachdem, welche Maßnahmen konkret umgesetzt werden. Eine reine Dachdämmung etwa liegt preislich zwischen 70 und 320 Euro pro Quadratmeter, abhängig vom gewählten Dämmmaterial, der Zugänglichkeit des Daches und der Ausführung (z. B. Aufsparrendämmung oder Zwischensparrendämmung).
Ein Dachausbau, der neben der Dämmung auch den Innenausbau umfasst, ist deutlich kostenintensiver. Hier liegen die Durchschnittskosten bei etwa 370 bis 630 Euro pro Quadratmeter.
Für eine umfassende Dachsanierung, bei der neben der Dämmung auch Teile der Dachkonstruktion oder Dachhaut erneuert werden, sollten Eigentümer mit 250 bis 380 Euro pro Quadratmeter rechnen. Diese Maßnahme ist in der Regel ebenfalls förderfähig, sofern sie energetisch begründet ist.
Eine reine Dacheindeckung – also das Erneuern der Ziegel oder Dachplatten ohne zusätzliche Dämmmaßnahme – kostet hingegen etwa 90 bis 170 Euro pro Quadratmeter. Diese Variante ist jedoch nicht förderfähig, da sie keinen Beitrag zur Verbesserung der Energieeffizienz leistet.
“Wie sieht die staatliche Förderung aus?”
Die wichtigste Anlaufstelle für Zuschüsse ist die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Im Rahmen der Einzelmaßnahmen (BEG EM) gewährt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Zuschüsse für die energetische Dachsanierung. Alternativ bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zinsgünstige Kredite für umfassende Sanierungsvorhaben oder Neubauten mit Effizienzhausstandard.
Beispiele für aktuelle Fördermöglichkeiten:
BAFA-Zuschüsse: Direktes Geld zurück für Einzelmaßnahmen
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert sogenannte Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle. Dazu zählen auch die Fußbodenheizung, Dämmung des Daches oder der obersten Geschossdecke. Die Förderung wird als nicht rückzahlbarer Zuschuss direkt auf Ihr Konto ausgezahlt.
Das steckt drin:
15 % Zuschuss auf die förderfähigen Kosten
+5 % Bonus, wenn die Maßnahme Teil eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) ist
Förderfähiger Kostenrahmen: bis zu 60.000 € pro Wohneinheit
Wichtig:
Der Antrag muss vor Beginn der Arbeiten gestellt werden
Die Maßnahme muss von einem Fachbetrieb durchgeführt werden
Ein zertifizierter Energieeffizienz-Experte muss eingebunden sein, wenn der iSFP-Bonus genutzt werden soll
KfW-Förderung: Kredit mit großem Rabatt
Neben Zuschüssen bietet die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) ein starkes Finanzierungsangebot: den KfW-Kredit 261 für Wohngebäude. Er ist besonders bei größeren Sanierungen attraktiv, bei denen das ganze Gebäude auf einen besseren Energiestandard gebracht wird, zum Beispiel Effizienzhaus 85 oder besser.
Was steckt drin?
Kreditsumme: bis zu 150.000 € pro Wohneinheit
Tilgungszuschuss: bis zu 45 % (nicht zurückzuzahlen!)
Laufzeit: 4–30 Jahre, auf Wunsch mit bis zu 5 Jahren tilgungsfreier Anlaufzeit
Effizienzhaus-Stufe entscheidet über Zuschusshöhe
Regionale Förderprogramme ergänzen die Bundesförderung
Viele Bundesländer und Kommunen bieten zusätzliche Förderprogramme an. Beispiele:
Berlin: "Effiziente GebäudePLUS" fördert energetische Sanierungen mit Zuschüssen für Dämmung und Beratung.
Hannover: "ProKlima" unterstützt Modernisierungen der Gebäudehülle und Heiztechnik.
Weitere Programme gibt es u. a. in Bayern, NRW, Hessen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz.
“Welche Voraussetzungen gelten?”
Um die Förderung zu erhalten, müssen bestimmte technische Anforderungen erfüllt sein. Bei Dachdämmungen wird in der Regel ein maximaler U-Wert von 0,14 W/(m²·K) gefordert. Die konkrete Dämmstärke hängt vom Aufbau des Daches ab und muss durch eine qualifizierte Fachperson beurteilt werden.
Eine weitere Voraussetzung ist die Beantragung der Förderung vor Beginn der Sanierungsarbeiten. Zudem dürfen dieselben Maßnahmen nicht doppelt gefördert werden. Die Kombination von BAFA-Zuschuss und KfW-Kredit ist aber möglich, solange sich die Förderbereiche nicht überschneiden.
“Wie läuft das ab?”
Die Beantragung erfolgt je nach Programm beim BAFA oder der KfW. Für Zuschüsse über das BAFA ist kein Kredit erforderlich, allerdings ist eine technische Projektbeschreibung durch einen Energieeffizienz-Experten notwendig. Bei KfW-Krediten ist eine Zusammenarbeit mit einem Finanzierungspartner wie einer Bank erforderlich. Die technische Prüfung der geplanten Maßnahmen muss ebenfalls durch einen Energieeffizienz-Experten erfolgen. Hier geht es zu den Energieeffizienz-Experten.
Wichtige Unterlagen umfassen:
Baubeschreibung
Grundrisse, Schnitte, Ansichten
Nachweis über den Wärmeschutz
ggf. Sanierungsfahrplan (iSFP)
“Was ist mein nächster Schritt?”
Wer sein Dach sanieren lassen will und sich nicht an die klaren Richtlinien und Vorgaben der Förderinstitute hält, verliert viele tausend Euro staatliche Förderung!
Und genau das passiert leider vielen Eigentümerinnen und Eigentümern – einfach, weil sie die richtigen Schritte nicht kennen oder den Überblick verlieren.
Deshalb: Unbedingt vorab über die korrekten Abläufe und Möglichkeiten der Förderprogramme informieren!
Unser Tipp:
Genau zu diesem Zweck veranstalten die offiziellen Energieeffizienz-Experten der BAFA & KfW wöchentlich ein Info-Webinar zum Thema „Förderprogramme der BAFA & KfW im Überblick“ speziell für Hauseigentümer.
Es geht um die aktuell verfügbaren Förderprogramme, sinnvolle Kombinationsmöglichkeiten und den einzigen korrekten Ablauf, die maximale Förderung zu erhalten.
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Jetzt Platz sichern und die komplizierten Förderprogramme von Experten erklären lassen!