Eine schlechte Dämmung zählt zu den größten Energieverlustquellen in Wohngebäuden. Besonders über das Dach entweicht in ungedämmten Häusern bis zu ein Drittel der Heizwärme. Daher stellen sich viele Eigentümer die Frage:
Wie kann ich mein Dach von innen nachträglich dämmen? Welche Verfahren sind am sinnvollsten, welche Materialien geeignet, und wie hoch sind die Kosten? Und vor allem: Welche staatliche Förderung unterstützt das Vorhaben?
Weitere Informationen zu den aktuellen Förderungen für eine Dachdämmung gibt es hier.
Der folgende Überblick zeigt, wie eine nachträgliche Dachdämmung von innen funktioniert, welche Verfahren zur Auswahl stehen, welche Materialien sich eignen und welche Kosten und Fördermöglichkeiten damit verbunden sind.
“Wie kann man ein Dach von innen dämmen?”
Die Dachdämmung von innen ist besonders für Bestandsbauten eine praktikable Lösung. Sie lässt sich durchführen, ohne dass das Dach neu eingedeckt werden muss. Die gängigsten Verfahren sind die Zwischensparrendämmung sowie die Untersparrendämmung. Bei der Zwischensparrendämmung wird das Dämmmaterial direkt zwischen die Sparren eingebracht.
Besonders wichtig ist hier die exakte Anpassung des Materials an die Zwischenräume, um Wärmebrücken zu vermeiden. Häufig kommen hier Mineralwolle oder ökologische Alternativen wie Zellulose oder Hanf zum Einsatz. Die Dicke des Dämmstoffs sollte mindestens 16 cm betragen, um eine gute Wärmedämmung zu erzielen.
Ergänzend oder alternativ wird die Untersparrendämmung genutzt. Dabei werden Dämmplatten unterhalb der Sparren angebracht. Diese Methode ist besonders geeignet, wenn die Sparren zu wenig Platz für eine ausreichende Dämmstärke bieten. Beide Verfahren lassen sich kombinieren, um den Wärmeschutz zu verbessern.
Bei Flachdächern ist eine spezielle Planung erforderlich. Hier fehlen Gefälle für die Feuchtigkeitsableitung. Daher kommen druckstabile Dämmstoffe wie XPS-Platten oder PUR-Schaum zum Einsatz. Eine sorgfältige Abdichtung gegen Feuchtigkeit ist hier besonders wichtig.
“Wie läuft das ab?”
Eine Dachdämmung von innen erfordert präzise Planung und eine fachgerechte Ausführung. Der Ablauf gliedert sich in mehrere aufeinanderfolgende Schritte:
Planung und Vor-Ort-Begehung
Zunächst wird das Vorhaben gemeinsam mit einer Energieeffizienzexpertin oder einem qualifizierten Handwerksbetrieb geplant. Dabei wird die Bausubstanz geprüft, mögliche Schwachstellen lokalisiert und die geeignete Dämmmethode festgelegt. Auch die Förderfähigkeit wird in diesem Schritt geklärt.Alte Dämmung entfernen
Sollte bereits eine veraltete oder beschädigte Dämmung vorhanden sein, wird diese vorsichtig entfernt. Dies verhindert spätere Feuchteschäden und stellt sicher, dass die neue Dämmung effizient arbeiten kann.Sparren aufmessen und aufdoppeln
Um eine ausreichende Dämmstärke zu erreichen, werden zu schmale Sparren mit Kanthölzern aufgedoppelt. So entsteht ausreichend Platz für den Einbau eines mindestens 16 cm dicken Dämmstoffs.Unterspannfolie anbringen
Eine diffusionsoffene Unterspannbahn wird zwischen den Sparren und dem Dämmstoff angebracht. Sie schützt das Dämmmaterial vor eindringender Feuchtigkeit von außen und sorgt für eine längere Lebensdauer der Konstruktion.Dämmstoff exakt zuschneiden und einfügen
Das Dämmmaterial – häufig Mineralwolle, Zellulose oder Hanf – wird exakt zugeschnitten und in die Sparrenzwischenräume eingesetzt. Die passgenaue Verarbeitung ist entscheidend, um Wärmebrücken zu vermeiden und den U-Wert zu erreichen.Untersparrendämmung ergänzen (optional)
Ist zusätzliche Dämmleistung erforderlich, werden unterhalb der Sparren weitere Dämmschichten – meist in Form von Platten – angebracht. Diese Maßnahme erhöht den Wärmeschutz, geht allerdings mit einem geringen Raumverlust einher.Dampfbremsfolie luftdicht verkleben
Eine innenseitige Dampfbremsfolie verhindert, dass warme, feuchte Innenluft in die Dämmung eindringt. Sie wird überlappend und luftdicht verklebt, um eine durchgängige Sperrschicht zu bilden.Innenverkleidung montieren
Abschließend wird die gedämmte Dachfläche mit Gipskartonplatten oder Holzpaneelen verkleidet. Die Raumoptik wird so wiederhergestellt, gleichzeitig schützt die Verkleidung die darunterliegenden Schichten.
“Welche Stoffe eignen sich?”
Je nach Methode und Anforderungen eignen sich unterschiedliche Materialien:
Material | Preis pro m² | Eigenschaften |
Mineralwolle | 15–20 € | Feuerfest, leicht zu verarbeiten |
Polystyrol | 25–35 € | Druckstabil, weniger diffusionsoffen |
Hanf/Zellulose | 15–25 € | Feuchtigkeitsregulierend, ökologisch |
Holzfaserplatten | 20–30 € | Diffusionsoffen, nachhaltige Option |
Vor- und Nachteile der Dachdämmung von innen
Vorteile:
Kostengünstiger als die Aufsparrendämmung
Kein Eingriff in die Dacheindeckung notwendig
Reduziert Heizkosten um bis zu 30 %
Unabhängig vom Wetter durchführbar
Staatlich förderfähig
Nachteile:
Raumverlust durch verringerte Raumhöhe
Fachgerechte Ausführung zwingend notwendig
Begrenzte Dämmstärke bei schmalen Sparren
“Was kostet das?”
Die Kosten für eine Dachdämmung von innen hängen von der Dämmmethode und den gewählten Materialien ab.
Zwischensparrendämmung: 60–120 €/m²
Untersparrendämmung: 30–80 €/m²
Aufsparrendämmung (zum Vergleich): 150–250 €/m²
Bei einer Dachfläche von ca. 100 m² entstehen Kosten zwischen 8.000 und 15.000 Euro.
Die Maßnahme wird im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) unterstützt.
BAFA-Zuschüsse: Direktes Geld zurück für Einzelmaßnahmen
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert sogenannte Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle. Dazu zählen die Dämmung des Daches oder die oberste Geschossdecke. Die Förderung wird als nicht rückzahlbarer Zuschuss direkt auf Ihr Konto ausgezahlt.
Das steckt drin:
15 % Zuschuss auf die förderfähigen Kosten
+5 % Bonus, wenn die Maßnahme Teil eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) ist
Förderfähiger Kostenrahmen: bis zu 60.000 € pro Wohneinheit
Wichtig:
Der Antrag muss vor Beginn der Arbeiten gestellt werden
Die Maßnahme muss von einem Fachbetrieb durchgeführt werden
Ein zertifizierter Energieeffizienz-Experte muss eingebunden sein, wenn der iSFP-Bonus genutzt werden soll
“Was ist mein nächster Schritt?”
Wer sein Dach von innen dämmen will und sich nicht an die klaren Richtlinien und Vorgaben der Förderinstitute hält, verliert viele tausend Euro staatliche Förderung!
Und genau das passiert leider vielen Eigentümerinnen und Eigentümern – einfach, weil sie die richtigen Schritte nicht kennen oder den Überblick verlieren.
Deshalb: Unbedingt vorab über die korrekten Abläufe und Möglichkeiten der Förderprogramme informieren!
Unser Tipp:
Genau zu diesem Zweck veranstalten die offiziellen Energieeffizienz-Experten der BAFA & KfW wöchentlich ein Info-Webinar zum Thema „Förderprogramme der BAFA & KfW im Überblick“ speziell für Hauseigentümer.
Es geht um die aktuell verfügbaren Förderprogramme, sinnvolle Kombinationsmöglichkeiten und den einzigen korrekten Ablauf, die maximale Förderung zu erhalten.
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Jetzt Platz sichern und die komplizierten Förderprogramme von Experten erklären lassen!